In God We Trust

Es ist Ferienzeit und weil die Kinder ständig um mich herum sind, komme ich kaum zum Denken und noch viel weniger zum Schreiben. Deshalb beglücke ich euch mit einem Text, den ich vor langer, langer Zeit geschrieben habe. 2005 um genau zu sein:

Zuerst konnte die Grosse nicht einschlafen, dann hat die Kleine ihre Schmusedecke im Bett verloren, dann hat die Grosse schlecht geträumt, dann klingelte das Telefon…und natürlich war mein Mann an einem geschäftlichen Anlass, also war ich jedes Mal gefragt. Von dem Krimi, den ich schauen wollte, sah ich die ersten zwei Minuten, ein paar losgelöste Szenen in der Mitte und dann die ganzen zwei letzten Minuten. Den Abend, ja schon den Nachmittag, hatte ich mir anders vorgestellt. Die Kinder, d.h. meine Zwei, sowie ein oder zwei Nachbarskinder, spielten vergnügt im Wohnzimmer. Wie sich rausstellte, zu vergnügt: Sie hatten den Reisverschluss vom Sitzsack entdeckt und verwandelten – Styroporkügelchen sei Dank – unser ganz gewöhnliches Wohnzimmer in eine Winterlandschaft. Im sechsten Monat mit unserem dritten Kind schwanger, gehörte Staubsaugen nicht mehr zu meinen Lieblingsbeschäftigungen und der Ärger war gross, die Stimme laut, die Kinder, wie auch ich, ganz und gar nicht mehr vergnügt.

Ich fühlte mich müde und leer. Hatte auch keine Lust mich noch mit geistlichen Dingen zu beschäftigen. Der Weg hin zu Gott schien mir sehr, sehr weit. Da überrascht mich Gott und kommt zu mir. Die letzte Szene im Krimi: Zoom auf eine Dollarnote mit den Worten (rot angestrichen): In God We Trust. Wir vertrauen Gott. Wir setzen unser Vertrauen auf Gott. Und mit diesem Bild, mit diesen Worten, kommt Friede in meine zerzauste Seele. Ich vertraue Gott. Ich baue meine innere Zufriedenheit nicht auf ruhige Nachmittage und ungestörte Abende, nicht auf Kinder ohne Flausen im Kopf, nicht auf das, was um mich herum geschieht, oder auch nicht geschieht, sondern auf Gott. Und Gott lässt sich so schnell nicht erschüttern. Seine Wahrheit, sein Friede ist nicht von dieser Welt. Er übersteigt meinen Verstand, meine Gefühle und die Ruhe, die er gibt, ist unabhängig von dem, was mich umgibt.

Ich muss schmunzeln. Gott weiss genau wie müde und abgekämpft ich bin. Ich bin ihm so wertvoll, dass er auch durch die letzten zwei Minuten eines Krimis zu mir redet.

2 Gedanken zu „In God We Trust

  1. Liebe Sonja
    Immer wieder lese ich deine Blogbeiträge sehr gerne und mit viel interesse. Du schreibst so total aus dem Leben, tiefgründig und echt. Vielen Dank für deine Offenheit.
    Gott ist treu! Ja, es gibt nichts besseres als unser Vertrauen voll auf/in ihn zu setzen.
    Ich wünsche dir noch eine schöne Ferienzeit und dass du diese mit deinen Kids genießen kannst!
    Liebe Grüsse und Gottes Segen
    Eveline

    • Danke, Eveline. Wir geniessen diese letzte Ferienwoche ganz besonders und freuen uns schon auf die nächsten Ferien! Aber ich bin auch froh, dass die Kinder jetzt wieder zur Schule gehen werden. Das wird uns allen auch gut tun.

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