Aus irgendeinem unerfindlichen Grund habe ich manchmal oder sogar recht oft das Gefühl, ich sei allein in dem was ich erlebe.
Niemand ist so allein wie ich.
Niemand fühlt sich so überfordert wie ich.
Niemand fühlt sich so unsicher wie ich.
Niemand ist so verletzt wie ich.
Niemand hat so ein gebrochenes Herz wie ich.
Niemand hat so schlimme Schicksalsschläge erlebt wie ich. (Ja genau, manche sogar noch schlimmere…!)
Dieser Niemand ist ein armer Tropf.
Auch wenn Niemand genau das erlebt hat, was ich erlebt habe und so ein Leben hat wie ich, teilen wir dennoch sehr viele Gefühle und Empfindungen und ja, auch Erlebnisse in den verschiedensten Schattierungen.
Man muss nicht Single, Verwitwet oder Geschieden sein, um Einsamkeit zu kennen. Man muss nicht alleinerziehend sein, um sich überfordert zu fühlen. Man muss nicht entwurzelt sein, um sich unsicher zu fühlen.
Kurz nachdem mein erster Mann, Stefan, gestorben war, wurde mir bewusst, wie viele Frauen auf der Welt diese Trauer, diesen Schmerz des Verlustes kennen. Ich fühlte mich in meiner Situation auf sonderbare Art und Weise mit diesen Frauen verbunden. Ich kenne sie nicht, aber wir kennen denselben Schmerz, dieselbe Trauer, die Bodenlosigkeit, die Verzweiflung, die Suche nach einem neuen Leben und Sinn. Es hat mich getröstet, zu wissen, dass es ganz viele Frauen gibt, die mich verstehen und genau wissen, was ich durchmache. Ich fühlte mich nicht mehr ganz so allein.
Ich bin nicht allein.
Wir sind nicht allein.
Und ausserdem… aber das spar ich mir für später auf, zuerst geniessen wir jetzt nämlich unsere Ferien.