Monatsblatt Oktober 2020 für die Taubblinden-Hilfe
Sicht auf die Kostbarkeiten
Vor einigen Jahren verbrachte ich mit meinen Kindern im Oktober eine Ferienwoche in Kroatien, die ganz anders verlief als wir es uns vorgestellt hatten.
Es geschah bereits am zweiten Abend. Kristina und die anderen Kinder sprangen in der Hotelhalle herum, spielten und amüsierten sich prächtig. Plötzlich fiel eine schwere Heizungsabdeckung auf Kristinas Fuss. Es war nicht schön: Der kleine Zeh am rechten Fuss war gequetscht, gebrochen und aufgeschlitzt. Es wollte nicht aufhören zu bluten. Spät nachts mussten wir eine Stunde mit dem Auto fahren, um zum nächstgelegenen Krankenhaus zu kommen. Bis wir nach dem Röntgen und dem Nähen endlich im Bett waren, war es 2 Uhr morgens.
Nach diesem Unfall war die Ferienstimmung weg. Ich wollte nur noch klagen. Aber das macht alles nur noch schlimmer. Also entschied ich mich bewusst die Kostbarkeiten zu sehen. Hier sind einige davon:
Nur der kleine Zeh und nicht der ganze Fuss war gebrochen. Es waren Menschen da, die Kristina und mir halfen, die uns in das Krankenhaus fuhren und mit Kristina Zeit verbrachten, um mich zu entlasten. Die Kosten für die Behandlung im Krankenhaus waren viel tiefer als erwartet. Kristina hatte nicht viele Schmerzen.
Unsere Umstände können wir selten beeinflussen. Es gibt vieles worüber wir klagen könnten: Eine Erkrankung. Das Alleinsein. Keine Arbeit oder keine Ferien. Wenn es mir schwerfällt zu danken, denke ich an die kleinen Dinge: Ich kann atmen, ich habe ein Zuhause und genug zu essen. Ich kann meine Füsse und Hände gebrauchen. Ich habe einen Gott, der für mich ist und in allem bei mir ist. Die Kostbarkeiten zu sehen, hilft mir das Gute nicht zu vergessen und macht mein Herz froh.
Die Bibel ermutigt uns auch dazu:
Dankt Gott in jeder Lebenslage! Das will Gott von euch
und macht es durch Jesus Christus möglich.
1. Thessalonicher 5,18