Über das Wort Scheisse oder warum Scheisse manchmal das Wort der Stunde ist
Ich muss sagen, dass ich dieses Wort höchst selten ausspreche. Ich würde sogar behaupten, dass ich es noch nie vor den Kindern gesagt habe. Und zwar nicht weil ich per se gegen dieses Wort bin, sondern weil ich für einen guten und gegen einen übermässigen und übertriebenen Gebrauch eines jeden Wortes bin. Ausserdem, wenn sich meine Kinder dieses Wort angewöhnen und ständig gebrauchen würden, was sie täten, wäre ich ständig von Sch… umgeben, was ich, ganz ehrlich, nicht so toll fände.
Trotzdem bin ich ganz und gar nicht gegen dieses Wort, vor allem wenn es richtig und mit Gewicht eingesetzt.
Zum Beispiel letzten Herbst als ich erfuhr, dass der Ex mit seiner Freundin Schluss gemacht hatte, aus der Wohnung gezogen war und folglich, bis er eine neue Wohnung hatte, die Kinder jedes zweite Wochenende nicht mehr mit ihm verbringen würden, was sich schliesslich bis Weihnachten hinzog.
Mit drei Kindern im Alter von 10, 13 und 15 bin ich froh, dass ich jedes zweite Wochenende einen ganzen Tag voll und ganz abschalten kann. Irgendwie tut mir das gut. Da ich sonst immer 24/7, wie die Amis so schön sagen, auf Draht bin, finde ich einen Tag an jedem zweiten Wochenende nicht übertrieben. Ich bin manchmal einfach müde und froh, dass ich mal zwischen durch kein Mittagessen auf den Tisch stellen muss.
Aber zurück zu unserem Thema. Ich erzählte das alles einer Freundin und ihr entfuhr ein ehrliches „Sh..!“ (die englische Version), was ich in dem Moment total geschätzt habe. Ich fühlte mich wahrgenommen, ernst genommen und es hat mich getröstet.
Manchmal muss man die Dinge beim Namen nennen.