Vor ein paar Monaten hatte ich wieder Lust auf den guten alten Harry Potter. Damals, beim ersten Lesen war ich hingerissen von dem Witz der Sprache und den Gedanken und Wahrheiten, die in dieser spannungsvollen Geschichte verpackt sind. Aber jetzt nach ein paar Jahren war die Erinnerung daran verblasst und ich wusste nicht mehr so genau, was mir daran so gefallen hatte.
(Erste Zwischenbemerkung: In meinem bibelgläubigen-christlichen Umfeld gibt es Leute, die mit Harry Potter nichts am Hut haben, weil darin Magie vorkommt. Aber ich möchte festhalten, dass die Magie um die es hier geht eine Fantasiemagie ist, die nichts mit echter schwarzer, weisser oder sonstiger Magie zu tun hat. Wenn man etwas genauer hinschaut, entdeckt man durchaus – und das nenn ich mal ganz locker so – „biblische“ Grundsätze.)
(Zweite Zwischenbemerkung: Wem das Genre Jugend-Fantasie-Literatur nicht zusagt, dem werden diese Bücher nicht gefallen, egal wie gut sie geschrieben sind. Man muss schon diese Art von Literatur mögen, um Harry Potter was abzugewinnen.)
Bücher (oder Geschichten) widerspiegeln immer gewisse Aspekte unserer Welt und des Lebens. Ich finde fast in jeder Art Literatur – ich könnte das auf Kunst allgemein ausweiten – einen Bezug zu meinem Leben und Glauben. Das macht die Auseinandersetzung mit Kunst ja auch so spannend. Mich spricht vor allem das geschriebene Wort und die Musik an, aber in anderen Menschen klingen Farbe, Form, Tanz oder sonst was an. Die Vielfalt ist wunderbar.
Dass die Harry Potter-Bücher die magische Welt als schillernd und aufregend schildern und die Welt ohne Magie als langweilig, bieder und eng beschreiben, soll uns meiner Meinung nach, nicht dazu anregen uns mit Magie zu beschäftigen, sondern kann uns in Erinnerung rufen, dass es neben unserer sichtbaren Welt noch eine unsichtbare Welt gibt. Als Christen sollte uns dieser Gedanken nicht so fremd sein.
Ich habe auch noch nicht alles verstanden (im Leben, wie im Glauben), aber ich weiss, dass ich für mehr geschaffen bin, als nur für dieses sichtbare, endliche Leben. Es wird weitergehen. Unendlich, schillernd, aufregend – das Beste kommt erst. Ist das nicht unsere Hoffnung?
Ich nenne diesen Teil ganz mutig Teil 1, weil ich vorhabe noch weitere Gedanke zu Harry Potter zur schreiben. Interessiert das überhaupt jemanden?