Acht Tage. Acht ganze Tage. Von Sonntagmorgen bis zum nächsten Sonntagabend musste ich nur an mich denken, nur für mich packen, nur für mich Entscheidungen treffen, nur für mich sorgen. Ich war ohne Kinder mit zwei Freundinnen unterwegs, zuerst im Jura und dann in Basel. Es war herrlich. Aber auch anstrengend. Vor allem die ersten vier Tage an denen wir jeweils zwischen vier und sechs Stunden gewandert sind. Aber es war gut. Es tat gut am Abend so müde zu sein, dass wir schon um 20 h im Bett waren und kurz darauf einschliefen. Es tat gut einfach zu sein, zu quatschen, zu denken, zu träumen, zu lachen. Ohne an jemand anders zu denken, als nur an mich und meine Weggefährtinnen. Es war eine Leichtigkeit, die ich im Hier und Jetzt mit meinen Kindern wieder vermisse. Ich bin wieder für alle und alles verantwortlich. Ach was, dachte ich früher, die Kinder sind jetzt älter und selbstständiger. Ja, schon, aber ich bin ihre Mutter und alles prallt an mir ab, vieles hängt noch von mir ab und ich frage mich, ob ich sie gut genug erzogen habe; keiner will mir mit der Wäsche helfen (Berge nach den Ferien, obwohl Sven in der Lagerwoche nur ein Bruchteil von dem angezogen hat, was wir eingepackt hatten – aber immerhin hat er am vorletzten Tag seine Zahnbürste ‚gefunden‘ und wohl auch gebraucht!), mit Müh und Not kann ich sie dazu bewegen mir beim Tischdecken und Kochen zu helfen. Aufräumen – ein Fremdwort für meine Kinder. Und ich habe es satt allen hinterher zu laufen und an alles zu denken. Nur schon der Gedanke daran macht mich müde.
Ich dachte, ich wäre nach meinen Ferien wieder so richtig fit und ausgeruht und gestärkt. Aber die erste Woche mit den Kindern ist noch nicht vorbei und ich bin schon wieder müde, hatte wieder oft starke Kopfschmerzen, wollte nach dem Schlafen (in der Nacht und nach der Mittagspause!) nicht wirklich aufstehen und musste mir unter der Decke meinen ganzen Mut zusammenkratzen, um dann mit Gottes Hilfe aufzustehen und den Rest vom Tag in Angriff zu nehmen – der, zugegeben, im Moment nicht wirklich schwierig ist, aber mich doch von der ganzen Verantwortung her einfach schlaucht.
Ich dachte, ich würde mit neuen Blogideen und voller Tatendrang zurückkommen, aber mein erstes Gefühl als ich wieder Zuhause war, war ein Gefühl der Leere und Einsamkeit. Diese Einsamkeit schleicht sich immer wieder ganz unbemerkt rein und tut dann so unschuldig. Die Kinder verscheuchten die Einsamkeit ziemlich schnell, aber die Leere hing noch länger hier rum. Und das Gefühl, dass mir alles zu viel wird, lähmt mich und ich schaffe noch weniger als sonst.
Nun gut, ich habe noch ein paar wenigen Wochen vor mir, um das alles einigermassen in den Griff zu bekommen und um mich wieder füllen zu lassen. Und schon heute hat mir ein Freund ein Lied zugeschickt, dass mich tief berührt und mir auch wieder Mut gemacht hat. Hier ist, ganz besonders für meine alleinerziehende Mitstreiter, Casting Crowns mit Heroes: http://www.youtube.com/watch?v=Bo6MzvgdDEY
„Heroes“
She’s on her own, two girls at home
Thirteen years just up and walked away
And left her all alone
With bills to pay and mouths to feed
And every day she’s taking care of everybody else’s needs
But she’s finding her strength in the One love that won’t ever leave her
So she works and she prays and she loves and she stays cause they need her
These are the heroes, just ordinary people
Laying down their lives like angels in disguise
They’re weak but always willing
They dare to do the hard things
And in the dark and desperate places no one else goes
You’ll find the heroes
You’ll find the heroes
He walks the halls, against the flow
He sees his high school as his mission field
He’s broken cause he knows
The hopeless road that they are taking
The empty feelings they are chasing only lead to futures wasted
So he’s willing to stand alone
He lives what he believes when they all say it’s not worth believing
Every night on his knees, he prays God, won’t You please help me reach them?
You may never know their names
But they’re moving mountains just the same
Instead of searching for the spotlight
They’ll follow Jesus into the darkest night
Heroes, these are the heroes
In the board room with a Bible
In the classroom praying for revival
In third world countries, in downtown missions
Heroes. Helden. Wer sind die Helden von heute? Sind das vielleicht auch die Alleinerziehenden, die so vieles alleine tragen und jeden Tag wieder neu aufstehen und den Alltag in Angriff nehmen, obwohl die Last schon lange zu schwer ist? Sind das nicht auch die treuen Leiter der Royal Rangers (christliche Pfadfinder), die selber mit dem Leben und Glauben kämpfen, aber immer für meine Kinder da sind, ihnen ein abwechslungsreiches Programm bieten und das Leben mit ihnen teilen? Und die Frauen und Männer, die Tag für Tag ihren betagten und bedürftigen Ehepartner pflegen? Auf euch!