Trennungszeit 7

Vor ein paar Monaten las ich in einer christlichen Familienzeitschrift einen Artikel darüber, wie man seinen Freunden, die eine Trennung oder Scheidung erleben, zur Seite stehen kann und auch was man als Aussenstehender, der sich richtig verhalten möchte, vermeiden sollte. Es war ein guter Artikel und ich wünschte, ich hätte diesen tollen Artikel geschrieben. Dabei fing ich wieder an über meine Erlebnisse nachzudenken. Ich bin kein Experte in Sachen Beziehung, Trennung und Scheidung. Ich greife nur auf meine eigenen Erfahrungen zurück und versuche Einblicke zu geben, damit wir miteinander gnädiger umgehen und weniger schnell urteilen. Mir liegt dieses Thema auf dem Herzen, weil ich sehr schöne, aber auch sehr schwierige Begegnungen erlebt habe. Wer weiss nämlich schon, wie er reagieren soll, wenn man die Nachricht bekommt, dass sich Freunde trennen!

Ich habe es sehr geschätzt – und schätze es immer noch – wenn meine Entscheidung zur Trennung und später zur Scheidung respektiert wird. Obwohl die Trennung damals sehr plötzlich kam, gab es eine jahrelange Vorgeschichte. Das ist vermutlich bei den meisten Paaren der Fall. Bei uns fingen die Vertrauensmissbräuche schon bald nach der Hochzeit an. Ich hatte nach zehn Jahren einfach keine Kraft mehr aus dem Nichts wieder Vertrauen hervor zu zaubern. Für mich war nach zehn Jahren Ehe, zwei Jahren begleiteten Gespräche und zwei weiteren Jahren, die ich brauchte, um mich zu einer Scheidung durchzuringen, der Punkt erreicht, wo es um das Überleben meiner Seele ging. Bei manchen geht der Prozess schneller, bei manchen, wie bei mir, länger. Aber immer gibt es einen grossen Teil der Geschichte, den Aussenstehende nicht mitbekommen.

Während meine Ehe offiziell am Scheitern war, fühlte ich mich sehr verwundbar und verletzlich. Alles war am Wanken. Mein Vertrauen in die Institution Ehe, in Gott, in mich und auch in die Männer stand auf wackeligen Füssen. Wenn mir Menschen dann mitten in dieser emotional herausfordernden Zeit sagten, dass sie hinter mir standen – wohlgemerkt ohne die ganze Geschichte zu kennen und ohne, dass ich mich für meine Entscheidungen rechtfertigen musste – gaben sie mir etwas zurück, was mir langsam, aber sicher abhanden kam: Vertrauen und Wert. Das war für meine seelische Gesundheit sehr wichtig.

Was mich im Gegenzug sehr befremdete, waren Menschen, die mich nach den Gründen für die Trennung/Scheidung ausfragten, obwohl sie mir nicht besonders nahe standen. (Leider kam das auch vor. Es gibt besonders in den christlich-frommen Kreisen auf diesem Gebiet noch Lernpotenzial.) Ich musste lernen zu meinem Schutz eine Grenze zu ziehen und dazu zu stehen. Erst kürzlich legte ich mir eine Antwort zurecht, falls ich wieder mit einer grenzüberschreitenden Frage konfrontiert werde; weil, ja, es passiert heute noch. Manche wollten von mir hören, wie schlecht es den Kindern ging, seit ihr Vater nicht mehr bei uns wohnt… Das hat mich noch mehr deprimiert, als ich es ohnehin schon war und zeugt von ganz wenig Gottvertrauen.

Mit guten Freunden redete ich über meine Situation, aber ich wollte mit meinen Freunden keine Therapiestunde und auch keine schlauen Ratschläge. Ich wollte sein. Ich wollte die Freiheit haben zu reden, wenn mir drum war und wollte nicht reden müssen, nur weil jemand über alles informiert sein wollte. Da mich die Beratungen sehr viel Energie kosteten, brauchte ich Zeiten in denen ich mich erholen konnte. Da haben mir Freunde gut getan, die mit mir ins Kino gingen, mich mit oder ohne Kinder in die Ferien mitnahmen, meine Kinder ein paar Stunden lang betreuten, Blumen vorbeibrachten oder mich auf ein Bier einluden (ja, das kam auch vor!). Die Unterstützung in praktischen Dingen, wie schwere Gartenarbeit, die Reparatur vom Treppengeländer, das Auto für die Motorfahrzeugprüfung vorzubereiten, die verstopften Abflüsse durchzuspülen, kann ich gar nicht genug betonen. In den Zeiten meiner grössten seelischen Belastung trugen diese Freunde mit ihrer praktischen Hilfe zu meiner Entlastung bei. Und wie das geholfen hat!

Ich fühlte mich oft als Aussenseiterin. Ich war als Geschiedene in meinem Umfeld auf weiter Flur allein. Ausserdem trug das Wort Scheidung für mich ein gewisses Stigma: Ich gehöre zu denen, die es nicht geschafft haben. Alle wissen über mein Scheitern Bescheid, aber ich weiss nichts über sie und über ihr Scheitern (Scheitern tun wir nämlich alle) und das ist ein grosses Ungleichgewicht und manchmal schwierig zu (er)tragen. Was hat mir geholfen? Zu spüren, dass ich nicht auf mein Scheitern und auf die Scheidung reduziert werde. Freundlichkeiten in Form von einem Lächeln, einem Kompliment, einer Umarmung oder einem offenen Gespräch schätze ich seither sehr. Ich bin nämlich mehr als mein Scheitern. Jawohl.

Im Grunde hat mir meine Scheidung wieder neu vor Augen geführt, wie wertvoll jeder einzelne Mensch ist. Die, die sich trennen genauso wie die, die noch zusammen sind. Die, die verlassen werden und die, die schon immer allein waren. Wir alle sind wertvoll. Und wir alle verdienen es als wertvolle und kostbare Menschen behandelt zu werden.

Frühstück am See

Karfreitag und Ostersonntag sind vorbei, aber es ist noch nicht Auffahrt und genau in diese Zeit fällt die Geschichte vom Frühstück am See. Wie ihr vielleicht noch wisst, hatte Petrus Jesus drei Mal vor dessen Tod verleugnet. Als die aufregenden Tage der Kreuzigung und Auferstehung vorbei waren, ging Petrus wieder fischen – was hätte er denn sonst tun sollen? Nach einer erfolglosen Nacht auf der See – kein einziger Fisch war ins Netz gegangen – ruft Jesus ihm vom Ufer zu, er solle das Netz auf die andere Seite rauswerfen, worauf das Boot an der Unmenge von Fisch zu sinken droht. Petrus und seine Fischerfreunde schaffen es mit dem schweren Fang knapp an Land, wo Jesus mit einem Frühstück auf sie wartet.

Wenn ich diese Geschichte lese, springt mich förmlich die Andersartigkeit Gottes an. Es ist ja wohl klar, dass Petrus sich daneben benommen hat. Wir können es ja sogar verstehen; die Soldaten, die religiöse Führung, die tobende Menge, wer hätte sich da schon freiwillig als Jünger Jesu geoutet. Es war lebensgefährlich und das ist nicht übertrieben.

Als alles vorbei war und nachdem sich der Staub gelegt hatte, hätte ich jedoch Petrus zuerst einmal wissen lassen, wie enttäuscht ich von ihm bin. Und ich hätte ihm sicher nicht Frühstück gemacht. Ich meine, nur schon wenn mich meine Kinder aufregen, weil sie nicht so spuren wie ich will, bin ich versucht zu sagen: Du kriegst nichts zu essen. Und manchmal sage ich es sogar, aber meistens leise, weil ich genau weiss, dass es eine blöde Idee ist, und wenn sie nachfragen, was ich da in meinen Bart murmle, schaffe ich es gerade noch mir auf die Zunge zu beissen und „ist nicht wichtig…“ zu antworten.

Ich stelle wieder einmal fest: Gott ist anders. Das habe ich übrigens auf die „Jesus ist…“-Plakate geschrieben: Jesus ist…anders. Er ist so anders als ich, als wir. Er ist anders als meine Vorstellung davon, wie sich ein Gott zu benehmen hat. In meiner Vorstellung hätte er Petrus nämlich zuerst zurechtweisen müssen. Und dann hätte es noch Konsequenzen gegeben. Vielleicht hätte Petrus ein Wiederherstellungsprogramm durchlaufen müssen. Man muss schliesslich alles daran setzen, dass der Mann beim nächsten Mal standhafter bleibt und nicht so schnell die Verbindung zum Chef und der Firma abstreitet.

Aber Jesus ist eben anders. Egal, ob ich alles richtig mache oder nicht; Jesus macht mir Frühstück. Er möchte mir was zu essen geben, möchte, dass ich satt und gestärkt werde, er möchte, dass es mir gut geht. Zu so einem Gott gehöre ich gern.

Armutsgier und Grosszügigkeit

Ich fand die Frau etwas mühsam. Sie stand am Kuchenstand in der Turnhalle der Primarschule und konnte sich nicht entscheiden welches Kuchenstück sie wollte. Ihre kleinen Kinder wuselten um sie herum, was die ganze Sache nicht einfacher machte. Ich wollte ihr behilflich sein, aber sie beachtete mich kaum. Ihre Augen bewegten sich unruhig über die Kuchenstücke hin und her. Irgendetwas in ihrem Blick ging mir nach und kam mir entfernt bekannt vor. Erst viel später erkannte ich was sich da abgespielt hatte: Es ging ihr nicht darum sich für den Kuchen zu entscheiden, den sie am liebsten gehabt hätte und auch nicht um den Kuchen, den ihre Kinder am liebsten gehabt hätten. Es war ein Abwägen nach dem grössten Stück. Es war ein Fragen, wie sie für ihre Fr. 2.- möglichst viel bekommen würde. Und aus meiner Ungeduld mit ihrer scheinbar komplizierten und unentschlossenen Art wurde Mitgefühl.

Was ich in den Augen und in der Haltung dieser Frau sah, nenne ich „Armutsgier“ und erkannte ich vor allem deswegen, weil ich dieses Gefühl kenne. Wenn man mit dieser Haltung lebt, liegt Qualität weit hinter Quantität. Und persönliche Vorlieben kommen schon gar nicht vor. Es geht nur ums „wie viel“. Und darum für möglichst wenig Geld möglichst viel von irgendetwas zu bekommen.

Eine Zeitlang habe ich alles genommen, was man mir oder uns geschenkt hat – es war schliesslich geschenkt und die Frage, ob wir es brauchten, stellte sich gar nicht. Die Frage, ob es uns gefällt, stellte sich noch weniger. Inzwischen bin ich wählerischer geworden. Wenn wir bisher ohne einen Gegenstand klar gekommen sind, ist dieser Gegenstand selten wirklich notwendig. Aber ich musste lernen umzudenken. Was brauche ich wirklich? Was möchte ich wirklich? Ich schaffe es nicht immer, aber immer öfter. Ich lerne immer mehr meinem Gott zu vertrauen, der versprochen hat, dass wir haben werden, was wir brauchen. Es ist nicht nötig von der Gier gesteuert zu werden. Auch nicht von der Sorge. Auch nicht von dem Gefühl zu kurz zu kommen.

Trotzdem möchte ich erwähnen, dass es nicht einfach ist in einem permanenten Zustand der finanziellen Unsicherheit zu leben. Ich muss mich aktiv darum bemühen mich nicht zu sorgen. Dieser Zustand zehrt an meinen Kräften und manchmal an meiner Lebensfreude.

So sind wir alle an dem einen oder anderen Punkt herausgefordert. Vielleicht ist deine Herausforderung deine Arbeitsstelle oder keine Arbeitsstelle zu haben, deine Gesundheit (körperlich oder psychisch), dein soziales Umfeld, eine Beziehung, deine Familiensituation, deine Kinder oder kein Kind zu bekommen. Wir sind alle unterwegs und geben alle unser Bestes und sind doch alle am Lernen. Und weil es mir so gut tut, wenn mir Verständnis für meine Herausforderungen entgegengebracht wird, möchte ich dir statt mit Ungeduld mit grosszügigem Verständnis begegnen.

Liebe Freundin meines Ex-Mannes

Heute Abend als die Kinder so fröhlich vom Wochenende mit ihrem Vater und mit dir zurückkamen, war ich von Herzen dankbar, dass es dich gibt.

Ich verstehe, dass es für meine Kinder schwierig ist, jede zwei Wochen ihre Sachen zu packen, aus ihrem gewohnten Umfeld heuausgepflückt zu werden und plötzlich ganz woanders, wo sie eigentlich fremd sind, das Wochenende zu verbringen. Das meine Kinder das tun müssen, tut mir jedes Mal wieder im Herzen weh.

Ich verstehe, dass es für meinen Ex-Mann schwierig ist, seine Kinder nur jedes zweite Wochenende zu sehen, plötzlich in die Kinderwelt eintauchen zu müssen, mit der er inzwischen nicht mehr jeden Tag zu tun hat und sich im zwei-Wochen-Rhythmus auf seine Kinder einzustellen. Es gibt so vieles, was er verpasst und dann soll er plötzlich von null auf hundert ganz für sie da sein. Das ist schwierig.

Ich ahne, wie schwierig es für dich sein muss, die sich plötzlich nicht mehr nur um die eigenen Kinder kümmern muss, sondern auch noch um drei weitere, die du vorher gar nicht kanntest. Sie bringen eine andere Erziehung mit, vielleicht andere Werte und Umgangsformen, andere Gewohnheiten, sind auch nicht bei sich zuhause, benehmen sich mal so mal anders – bringen Vieles mit, das du gar nicht kennen kannst. Deine Beziehung zu meinem Ex-Mann ist nicht nur eine Beziehung zwischen zwei Erwachsenen, nein, da sind auch noch drei (weitere) Kinder im Packet. Das ist nicht einfach.

Und deshalb danke ich dir, dass du dir die Mühe gemacht hast, dich auf meine Kinder einzulassen. Danke, dass du ihnen einen Ort zurecht gemacht hast, der für sie ein Zuhause weg von Zuhause sein kann. Danke, dass du auf sie eingehst und sie fragst, ob sie etwas mögen oder nicht. Danke, dass du mit den Mädchen shoppen gehst. Und meinem Sohn Tipps gibst, wie er besser einschlafen kann. Danke, dass sie in deinem Leben einen Platz haben dürfen. Das tut ihnen gut – und mir auch.

Vor allem, danke ich dir, dass du meinen Ex-Mann unterstützt und er dadurch ein besserer Vater ist. Danke, dass du mit deinem Einsatz dazu beiträgst die Schwere einer Scheidung etwas leichter zu machen.

Flüchtlinge und Ausländer und was sie mit mir zu tun haben

Die ganze Thematik der Flüchtlinge und Ausländer, sei es wegen der Flüchtlingswelle oder der Durchsetzungsinitiative (worüber wir in der Schweiz dieses Wochenende abstimmen), berührt mich und nicht erst seit gestern – eigentlich schon mein ganzes Leben.

Ich muss mein Gedankenfeld von Hinten aufrollen. Ich bin in Amerika geboren, bis 14 (fast 15) in Südamerika aufgewachsen und lebe seit über 35 Jahren (mit kurzen Unterbrüchen) in der Schweiz. Weil ich vor vielen, vielen Jahren (es sind dieses Jahr 27 Jahre her!) einen Schweizer geheiratet habe, habe ich den Schweizer Pass (das war damals noch so). Aber was genau bin ich? Auf dem Papier ist es klar, aber als was fühle ich mich? Als Amerikanerin? Chilenin? Schweizerin? Ach ja, ich spreche Hochdeutsch und auf Anhieb denken die Schweizer, dass ich Deutsche bin, dabei habe ich nie in Deutschland gelebt. Ehrlich gesagt fühle ich mich weder als Nord- oder Südamerikanerin, auch nicht als Schweizerin oder Deutsche. Ich kann mit dem ganzen patriotischen Getue nicht viel anfangen. Ich liebe vieles aus den Ländern in denen ich gelebt habe und fühle mich mit diesen Ländern verbunden, aber als was ich mich fühle, kann ich beim besten Willen nicht sagen, weil ich das Gefühl habe überall Ausländerin zu sein.

Ich kann sogar noch weiter zurückgreifen als nur die 50 Jahre meines Lebens. In meinem Stammbaum kommen väterlicherseits die Salzburger Protestanten (Vertriebene) vor. Meine Vorfahren mütterlicherseits wanderte aus Deutschland nach Ungarn aus und meine Mutter wurde als Kleinkind mit meiner Oma und ihren Geschwistern im Zuge einer ethnischen Säuberung nach dem zweiten Weltkrieg in Viehwagen zurück nach Deutschland verfrachtet (Ausgewiesene). Meine andere Oma ist mit meinem Vater und seinen Geschwistern aus Ostpreussen vor den Russen geflohen (Kriegsflüchtlinge). Meine Grosseltern (väterlich- und mütterlicherseits) sind mit ihren Kindern in die USA ausgewandert um sich eine neue Existenz aufzubauen (Wirtschaftsflüchtlinge). Sie hätten auch in Deutschland bleiben können, aber es war nach Kriegsende dort grad nicht so toll.

Wenn Deutschland und später die USA meine Grosseltern nicht aufgenommen hätten, wenn es keine Menschen gegeben hätte, die das Wenige, das sie hatten nicht mit ihnen geteilt hätten … vielleicht gäbe es mich gar nicht. Und auch all die anderen tollen Leute nicht, die aus diesen Familien stammen (darunter Sänger, Politiker, Missionare, Musiker, Pastoren, Ärzte, Künstler, Lehrer, Übersetzer, Fotografen, Grafiker, Professoren u.v.m).

Die Diskussion über Flüchtlinge und Ausländer ist geprägt von der Sorge um unsere Sicherheit, unserem Wohlstand, von Patriotismus … und von ganz viel Angst. Die Angst versteckt sich gekonnt hinter schlauen Argumenten, hinter Statistiken und der Vernunft. Angst führt aber dazu, dass meine Sicherheit wichtiger ist als deine Sicherheit, dass mein Komfort plötzlich schwerer wiegt als deiner und meine Rechte höher zu bewerten sind als deine. Merkt ihr auch, das da sehr viel Ich ist und sehr wenig Du? Wertschätzung, Nächstenliebe und Gastfreundschaft sind an Bedingungen geknüpft und werden nur noch dann gelebt, wenn mein Lebensstandard, meine Sicherheit, mein Wohnbefinden nicht gefährdet sind. Es lohnt sich darüber nachzudenken, ob wir so leben wollen.

Es geht um mehr als um Flüchtlinge und Ausländer. Eigentlich geht es um uns und wie wir leben wollen. Liebe ist immer ein Risiko und manchmal richtig anstrengend.

Über die Veränderung

Plötzlich schweifen meine Gedanken zu dem Thema der Veränderung. Ich kenne Menschen, die wollen Veränderung, aber sind nicht bereit sich zu verändern. Und als Christ kann man es sich ganz schön einfach machen: Man betet für Veränderung und hofft und betet und hofft und betet noch mehr und Gott kann doch alles, oder? Aber Gott ist kein Magier, der einfach mal so schnell mit dem Zauberstab wedelt, obwohl er das sicherlich könnte. Es geht Gott nicht primär um Veränderung der Umstände (auch wenn uns das immer sehr wichtig und notwendig erscheint), es geht Gott um uns. Er mag mich (auch wenn ich finde, dass er mir das Leben etwas einfacher machen könnte, andererseits behalten mich die Schwierigkeiten schön dort wo ich sein möchte: in seiner Nähe). Ja, er mag mich so sehr, dass er dieses Leben zusammen mit mir bewältigen will. Er wird nicht alles für mich erledigen, genauso wenig, wie ich alles für meine Kinder mache, da mein Ziel ist sie lebens- und überlebensfähig zu machen. Ich versuche sogar sie nicht aus jeder  schwierigen Situationen zu retten, damit sie Strategien entwickeln, wie sie in Zukunft damit umgehen können. Sie dürfen immer mit mir gemeinsam nach Lösungen suchen und tun es hoffentlich auch, so wie ich ihnen jederzeit mit den Hausaufgaben helfe, aber die Hausaufgaben nicht für sie erledige (auch wenn sie sich das manchmal, okay, oft oder eigentlich immer, wünschen).

Zurück zur Veränderung. Ich machte mir also darüber Gedanken. Und mir kam in den Sinn, wie Gott das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten befreite. Das ist eine gewaltige Geschichte, die heute noch unglaublich viel zu sagen hat. Das Volk Israel wollte Veränderung, es sehnte sich nach Freiheit. Die Sehnsucht nach Freiheit, die kennen wir alle. Gott hatte Freiheit versprochen, aber keiner wusste wann und wie. Was sich wohl eine Frau aus dem Volk Israel gedacht hat?

„Jetzt taucht doch plötzlich dieser Mose wieder auf. Ich habe die Geschichte als Kind von meinen Eltern gehört. Der hat tatsächlich die sprichwörtliche Leiche im Keller. Trotzdem ist er irgendwie ein Hoffnungsschimmer. Aber ob das mit Mose klappt? Wird sich Pharaoh von Mose überhaupt etwas sagen lassen? Mose mit seiner verpatzten, ja kriminellen, Vergangenheit. Wäre er doch damals lieber im Haus des Pharaoh geblieben und hätte so Einfluss nehmen können. Kann man Mose wirklich ernst nehmen? Ich weiss nicht, ob ich ihm vertrauen kann. Und jetzt mischt Mose das Geschehen mit den Plagen so richtig auf. Plötzlich hüpfen Frösche herum, Läuse, Grashüpfer, es wird dunkel, es regnet Feuer und Hagel – alles ist durcheinander. Die Ägypter schauen uns immer schräger an. Steckt wirklich Gott dahinter? Ich hab‘ da meine Zweifel. Die Magier des Pharao haben ja auch Kräfte. Wer weiss, was da wirklich los ist. Ich möchte ja hoffen, aber mein bisschen Hoffnung wird immer wieder jäh zerschlagen. Lohnt es sich überhaupt noch zu hoffen? Also, ich weiss nicht. Ich musste ja schon meinen ganzen Mut zusammen nehmen als Mose uns sagte, wir sollten unsere ägyptischen Nachbarn um Schmuck und Kleider bitten. Erstaunlicherweise haben sie es uns in die Hand gedrückt. Und jetzt sollen wir noch ein Lamm schlachten, das Blut an die Türpfosten schmieren – wohin führt das noch? Ist Mose ganz sicher, was er da von Gott hört. Es könnte ja sein, dass er sich irrt, nicht?“

Wenn Gott ein Wunder tut, wenn Gott in die Freiheit führt, wenn Gott Veränderung bringt, gebraucht er uns! Es lag an den Israeliten ihrer Arbeit nachzugehen, die Ägypter um Gold zu bitten, das Lamm zu schlachten und das Blut an die Türpfosten zu streichen, ihre Sachen zu packen und die Beine in die Hand zu nehmen. Sie mussten selber einen Fuss vor den anderen setzen und aus Ägypten raus marschieren. Keiner, auch nicht Gott, hat ihnen das abgenommen.

Aber er war mit ihnen. Er hat ihnen Anweisungen gegeben. Er hat für Schutz gesorgt. Er hat das getan, was sie nicht tun konnten (zum Beispiel das Rote Meer zu teilen und sie vor der ägyptischen Armee zu beschützen). Er will unser Vertrauen und unser Handeln, und er tut seinen Teil. Er will uns zeigen, wie er ist und dass er es gut mit uns meint. Er will nicht das tun, was wir selber tun können. Er will uns lebensfähig machen und abhängig von ihm. Er will uns.

Glaube – wofür?

Die Predigt vom Sonntag (und das bezieht sich auf den 27.07.2014) war so aussergewöhnlich gut, dass ich einfach darüber schreiben muss. Keine Angst, ihr bekommt keine Predigt zu hören, nur meine Gedanken dazu, die der Prediger so nicht gesagt hat, die er aber durch seine Aussagen in mir ausgelöst hat.

Der Ausgangstext war im Neuen Testament zu finden. (In Lukas 17 für die Bibelkundigen unter euch.) Jesus redet mit seinen Freunden gerade über das Vergeben und sprengt ihr Verständnis davon als er sagt, sie sollten Menschen sogar dann noch vergeben, wenn sie bereits schon sieben Mal um Vergebung gebeten haben. Daraufhin werfen die Freunde von Jesus ihre Hände in die Luft und rufen durcheinander: „Was? Das können wir nicht! Wie sollen wir das schaffen? Jesus, kannst du unser Vertrauen in Gott nicht grösser machen?“ (Volxbibel), worauf Jesus sagt: „Wenn euer Vertrauen nur so gross wäre wie ein kleiner Same von einer Senfpflanze, dann könntet ihr jetzt zu diesem Baum da sagen: ‚Du sollst dich jetzt selber rausreissen und auch den Müllhaufen schmeissen‘, und genau das würde passieren!“ (Volxbibel) An dieser Stelle redet man in christlichen Kreisen auch davon, dass unser Glaube Berge versetzen kann.

In der christlichen Kultur stehen Berge und Bäume, die wir versetzen wollen, für unüberwindbare Probleme, die wir mit unserem Glauben überwinden oder eben lösen wollen, d.h. wir bitten Gott sie für uns zu lösen und uns davon zu erlösen. Wir wollen keine Krankheit, keine Arbeitslosigkeit, keine zerstörten Beziehungen, keine kranken oder toten Ehen, keine rebellischen Kinder und überhaupt kein Leid, wenn es geht, bitte und danke schön. Das kann ich verstehen. Wer will das schon? Aber wir haben den Glauben dazu missbraucht, um uns mit diesen Dingen zu befassen und für die Lösung und Befreiung von diesen Missständen zu beten. Es ist sicherlich nicht falsch für diese Dinge zu beten, aber die Frage stellt sich, ob uns der Glaube primär dazu gegeben wurde.

Der Gedanke aus der Predigt war: Der Glaube ist uns gegeben, um Gott treu zu sein. Das ist für manche von uns eine ganz andere Messlatte. Wir haben das, ehrlich gesagt, etwas vergessen. Oder vielleicht haben wir so viel anderes gehört, dass diese Grundwahrheit etwas verschüttet wurde. Aber an jenem Sonntag hörten wir es klipp und klar: Es geht darum Gott treu zu sein. Dazu gibt er uns den Glauben und die Kraft.

Ich weiss nicht, ob es den anderen Gottesdienstbesuchern so ging wie mir, aber ich wusste: Das ist eine befreiende Botschaft.

Christsein in einer Freikirche kann nämlich ganz schön anstrengend sein. Man befindet sich in einer (freikirchlichen christlichen) Kultur, die sich auf bestimmte Art verhält, bestimmte Sachen tut oder eben nicht tut, hört oder nicht hört, sagt oder lieber doch nicht fragt. Wir stempeln (zu) schnell ab und werden genauso schnell abgestempelt. Dein Sohn ist homosexuell? Du bist geschieden? Hast Mühe mit Pornografie? Das sind heikle Themen in unseren Kreisen.

Haben sich da vielleicht die Prioritäten verschoben? Sind uns unsere äusseren Umstände und unser Ansehen möglicherweise wichtiger geworden als der innere Zustand unseres Herzens? Und ist es nicht so, dass uns oft genau diese schwierigen Umstände nahe bei Gott behalten – dort wo er uns haben will und dort wo wir tief im Herzen auch sein wollen.

Ich fasse zusammen: Mir wurde der Glauben nicht dazu geschenkt ein perfektes, fehlerfreies und problemloses Leben zu führen. Ich soll leben und Fehler machen und lernen und noch einen Versuch starten und wieder auf die Nase fallen dürfen und dabei Gott immer treu bleiben – denn er gibt mir die Kraft und den Glauben, damit ich überhaupt leben kann. Ich glaube, dass ich das mit dem Glauben, der mir gegeben wurde, schaffen kann.

 

Wer sich die Predigt anhören will, kann dies auf www.czs.ch – Predigtarchiv unter 27. Juli 2014 (Werner Kniesel „Vermehre uns den Glauben“ tun.

Mein Jahr fängt an

Es war drei Uhr nachmittags am 2. Januar und schon die dritte Abholfahrt an diesem Tag. In einem Arm hielt ich ein paar Ski fest, unter dem anderen klemmte ich ein Snowboard ein und in einer Hand hielt ich eine grosse Tasche und hoffte, dass die Turnschuhe, die darauf balancierten auch dort bleiben würden. Meine Tochter lief mit einem grossen Koffer, einem Rucksack und einem Skihelm mit baumelnder Skibrille vor mir her. Wir mussten an der Garageneinfahrt zwei Kleinbusse an uns vorbei lassen bevor wir selber die Rampe hinab zu unserem Auto in der Tiefgarage marschieren konnten.

Der Samstag hatte früh angefangen. Um 7 Uhr war ich losgefahren, quer durch die noch dunkle Stadt. Es regnete und kaum war ich im Zentrum streikte mein Navigationsgerät. Mir blieb nichts anderes übrig als den Weg zu erraten, was sich als schwierig erwies, da ich keinen blassen Schimmer hatte, welche Richtung ich einschlagen sollte. Als sich das Navi wieder bequemte mitzumachen, musste ich „bitte wenden“ und war schnell wieder in der richtigen Richtung unterwegs. (Das ist alles nicht wirklich schlimm, aber ich gerate bei solchen Situationen leicht in Panik… .) Mit verkrampften Magen und nach einigen Tränen (weniger wegen der Fahrerei als wegen meiner scheinbaren Unfähigkeit das Leben als Alleinerziehende gut zu meistern) kam ich nach einer Stunde im Lagerhaus an, gerade als es hell wurde. Dort erwartete mich mein Sohn, der sich während dem Lager öfters mal übergeben hatte und deshalb abgeholt werden musste. Diese Aufgabe fiel mir zu, obwohl die Verantwortung für die Kinder meiner Meinung nach beim Ex lag; er sah das wohl anders und – man kann es nicht anders formulieren – hatte mein Mutterherz ausgenutzt. Ich kam mir zumindest ausgenutzt vor. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich den Kürzeren ziehe und meine Pläne ändern muss, weil die Pläne des Ex scheinbar unumstösslich sind – im Gegensatz zu meinen. Das darf ich hoffentlich an dieser Stelle auch mal sagen. Diese Situation ärgerte und beschäftigte mich bereits schon seit dem Abend davor.

Nun gut. Ein paar Stunden später war ich wieder unterwegs, um meine Älteste abzuholen. Ich schaffte es knapp ihren grossen schweren Koffer ins Auto zu hieven und stiess nicht zum ersten Mal an diesem Tag ein Stossgebet zum Himmel: Einen Partner zu haben wäre wirklich, wirklich schön! Gott, meinst du das geht irgendwie???

Und dann, wie ich schon sagte, holte ich das dritte Kind um kurz nach drei ab und stand schwer beladen vor dem Garagentor. Plötzlich winkt uns der Fahrer des zweiten Kleinbusses zu. Es war Jochen, der Götti (Patenonkel) meiner Tochter. Er stieg aus, packte Ski, Snowboard und Koffer in den Minibus und fuhr alles vor unser geparktes Auto. Zack und fertig gejammert. Die Freundlichkeit, die mir in dieser kleinen Geste der praktischen Hilfe entgegenkam, machte mir Mut und berührte mein Herz inmitten der ganzen Bedrückung der letzten Stunden ganz tief. Ich fühlte mich gesehen und getröstet.

Gott wird (immer wieder) Mensch

Wenn wir auch nur ein Bisschen christlich angehaucht sind, wissen wir, dass Weihnachten mit der Menschwerdung Gottes zu tun hat, nämlich als Jesus auf die Erde kam und eine Weile hier lebte. Das ist aber schon sehr lange her und wir können uns fragen, was das alles heute mit uns zu tun hat. Nun, manchmal erleben wir es tatsächlich, dass  Gott uns auch im Hier und Jetzt als Mensch begegnet. Er ist ja allmächtig und kann demzufolge alles, was für uns besonders dann wichtig wird, wenn wir gerade in Not sind. (Das Volk Israel war damals auch sehr in Not, als Gott beim ersten Weihnachten Mensch wurde.) Der Himmel ist für uns sehr weit weg und wir stecken hier auf der Erde fest. Da muss sich Gott schon mal öfter hinunter bücken – und das tut er auch.

Es war vor ein paar Jahren während einem Seminar für unsere Band. Wir sangen zum Anfang einige Lieder und ich fiel in mich zusammen. Schon während der ganzen Hinfahrt konnte ich die Tränen nicht zurückhalten und jetzt ging es weiter. Ich wollte nicht reden. Ich wollte eine Hand, einen Arm um meine Schultern spüren. Ich wollte physisch spüren, dass ich nicht allein war.

Ganz hinten im Raum, an die Wand gelehnt, sass eine Kollegin aus dem Team. Ich kramte meinen ganzen Mut zusammen, setzte mich neben sie und bat sie ihren Arm um mich zu legen. Das tat sie gerne und hielt mich so lange bis der Trost in meine Seele drang und ihr der Arm fast abfiel: Das ist Reich Gottes. Das ist Gottes Trost in menschlicher Form. Das ist Gott mit uns.

Frohe Weihnachten!

Das mit der Vergebung

…ist so ‚ne Sache. Wir haben ja das Gefühl wir tun dem andern ein Gefallen, wenn wir ihm vergeben und vergessen dabei, dass wir uns damit selbst den grössten Gefallen tun.

Warum geht es uns so? Vergebung gibt man. Es ärgert mich, dass ich jemandem etwas geben soll, der mir Unrecht getan hat. Ich will dem nichts geben. Er soll gefälligst mir was geben. Er soll zugeben, dass er Unrecht hatte, dass er mich schlecht behandelt hat, dass er mich beraubt hat (von meinem Selbstwert, meinem Stolz, meinen Finanzen, … – hier darfst du einsetzen, was du willst). Das sind meine Gefühle. Und ja, das sind echte Gefühle, die wir auch haben dürfen. Wenn wir die nicht hätten, wären wir ja kaum menschliche Wesen. Aber, und hier kommt das grosse Aber, das ist erst der Anfang. Es hört hier nicht auf, es fängt hier erst an.

Wir dürfen und sollen sagen, was nicht Recht war. Wir dürfen und sollen Schmerz und Enttäuschung über erlebtes Unrecht ausdrücken und zulassen. Es hat seinen Platz. Und keinen Unwichtigen. (Die Anerkennung von Unrecht kommt manchmal etwas zu kurz. Wenn ich zum Beispiel etwas erzählt habe, was mir im Zusammenhang mit der Scheidung geschehen ist, habe ich oft zu hören bekommen: „Ja, aber du musst verstehen, seine Kindheit und Prägung und …“ was weiss ich noch. Meinen die, ich wüsste das nicht? Es hätte mir genügt, wenn man das was mir geschehen ist, als Unrecht anerkannt hätte und einfach stehen lässt. Es ist nicht nötig zu vermitteln und Partei zu ergreifen. Man darf zuhören und anerkennen. Punkt. Das genügt wirklich. Man darf noch anfügen, dass es einem Leid tut, dass die Dinge so gelaufen sind. Das wäre auch nett.) Wir kommen nämlich erst weiter, wenn wir dazu stehen, was nicht Recht war, was übrigens genauso für unsere eigene Schuld gilt, wie die des anderen.

An dieser Stelle könnten wir anfangen zu ahnen, dass der andere diese Fehler an uns beging, weil er selber gefangen und nicht frei (und perfekt) ist. Und dann könnten wir auch anfangen zu ahnen, dass wir uns oft gegenüber anderen auch nicht perfekt verhalten. Aber auch wenn wir das alles nicht ahnen, folgen noch weitere Schritte.

Denn dadurch, dass wir dem anderen nicht vergeben, binden wir dem dunklen Schatten dieses Unrechts einen Strick um den Hals und befestigen ihn an unseren Hals. „Das werde ich nie vergessen“, schwören wir uns und dabei schnürt es uns die Kehle zu (und wir kriegen einen heissen Kopf). Ja, dann leb mal schön weiter mit diesem Schatten, den du an dich gekettet hast und der dir auf Schritt und Tritt folgt und dir immer wieder die Kehle zuschnürt.

Ich habe mir irgendwann mal gesagt, dass ich nicht so leben will. Nicht jetzt und nicht in der Zukunft. Ich will frei atmen können. Jetzt und für immer. Da gibt es nur eins: Strick durchschneiden und Schatten loswerden. Das bedeutet, dass ich dem anderen sage: „Ich vergebe dir“. Diese Vergebung hat absolut nichts damit zu tun, dass das Unrecht nicht Unrecht ist, sondern damit, dass ich dem Unrecht keine Macht über mir, meinen Gedanken und schliesslich über mein Leben gebe. Ich lasse es los. Ich trenne mich vom Schatten und von der Vorstellung, dass dieses Unrecht mein Leben definiert. Ich höre auf zu erwarten, dass der andere zur Einsicht kommt und sich für sein Verhalten entschuldigt. Keine Erwartungen mehr. Ich lasse das Unrecht, die Vorstellungen, die Erwartungen und den Menschen los. Das ist Vergebung.

Zum Nachdenken: Wir stellen uns vor, dass der andere darunter leidet, dass wir ihm nicht vergeben habe. Das ist ein Trugschluss. Der andere kümmert sich überhaupt nicht darum. Der lebt sein Leben frisch und fröhlich weiter und du bist diejenige, die leidet. Das ist irgendwie gemein, aber so isses und ich kann es auch nicht ändern. Deshalb: Vergeben und frei atmen!

Nachtrag: Der letzte Artikel über das Vertrauen war hauptsächlich für mich. Und auch dieser Artikel über das Vergeben ist hauptsächlich für mich. Wie ihr merkt, bin ich gerade auf verschiedenen Fronten herausgefordert und wenn ich schreibe, schreibe ich eben oft (eigentlich immer) für mich und ihr dürft dann einfach mitlesen. Ist doch schön, oder?