Ein guter Beifahrer ist Gold wert

Monatsblatt Januar 2021 für die Stiftung Taubblinden-Hilfe

Ein guter Beifahrer ist Gold wert

Meine zweite Tochter Kristina lernte gerade Autofahren als wegen Corona alles anders wurde. Ab Mitte März konnte Kristina ein paar Wochen lang keine Fahrstunden nehmen. Damit sie das Fahren nicht verlernt, durfte sie in meiner Begleitung mit dem Auto zur Arbeit fahren.

Dabei habe ich wieder erlebt, was es bedeutet ein Neulenker zu sein: Neulenker reagieren oft zu langsam, fahren zu schnell in die Kurve oder warten zu lange bevor sie Gas geben oder bremsen. Sie müssen sich gleichzeitig auf verschiedene Dinge konzentrieren: Die Strassenführung, die anderen Autos, die Fussgänger, die Strassenschilder, die Ampeln, und so weiter. Sie müssen auch vieles gleichzeitig machen: Schauen, entscheiden, den Blinker einschalten und gleichzeitig abbiegen und dabei hoffentlich nichts und niemanden anfahren! Und die ganze Zeit sitzt jemand daneben und schaut zu, ob sie alles richtig machen. Das kann ein grosser Stress sein. Wie gut, wenn der Beifahrer starke Nerven hat.

Wir sind alle schon eine ganze Weile im Leben unterwegs, aber mindestens so gefordert wie ein Neulenker. Es gibt immer wieder neue Corona-Massnahmen. Unsere Gesundheit verschlechtert sich. Freunde oder Familienmitglieder sterben oder ziehen weg. Wir müssen uns gleichzeitig auf vieles einstellen und auf vieles reagieren. Da ist es hilfreich, einen guten und verlässlichen Beifahrer zu haben.

Für diese Fahrt ins neue Jahr wünsche ich uns allen einen guten Beifahrer. Einen der den Überblick und die Nerven behält. Einen der ruhig bleibt und immer wieder ein ermutigendes Wort spricht. Einen der hilft und tröstet und der sein Wort hält mit uns ans Ziel zu kommen.

Das kann ein guter Kommunikationsassistent sein, eine freundliche Nachbarin oder eine liebe Freundin. In der Bibel haben wir die Zusage, dass auch Christus uns begleitet:

Seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.

Matthäus 28,20

Gute Fahrt ins 2021!