Enttäuscht, aber nicht überrascht

Enttäuscht, aber nicht überrascht

– von der sogenannten Toleranz unserer modernen Gesellschaft, dass doch kneift, wenn es beispielsweise um homosexuelle Sportler geht.

– von der Unfähigkeit vieler Christen (ja, leider auch von mir) das Richten und Urteilen zu unterlassen, nachdem uns gesagt wird „richtet nicht“.

Beide Verhaltensweisen zeugen weder von Authentizität, noch Ehrlichkeit und bieten keinen Boden auf dem eine echte Annahme eines Menschen, also ein Sehen und Kennen und Lieben eines Menschen möglich ist.

Dabei haben wir ein so gutes Beispiel (und wieder eine Geschichte aus der Bibel, die eine wahre Fundgrube an guten Geschichten ist!):

Da war eine Frau, die suchte. Sie suchte sich selbst zu kennen und lieben. Dachte, wenn ein Mann sie sieht, kennt und begehrt, sie sich selbst finden würde. Aber, ein Mann nach dem anderen begehrte sie, doch keiner war daran interessiert sie zu kennen und zu lieben. Inzwischen interessierten sich auch die Frauen nicht mehr für sie. Sie war verbraucht und verrucht und verstossen. Unverhofft, an einem heissen, staubigen Tag, trat ein weiterer Mann in ihr Leben. Auch er wollte etwas von ihr, aber nur ein Schluck Wasser aus dem Brunnen. Er gab ihr dafür ihre Würde zurück. Und sie fand alles und mehr als sie je gesucht hatte.

Das ist unser Job. Nicht das Richten, nicht das Ausgrenzen, nicht das Urteilen und Verurteilen eines Menschen auf Grund seiner Entscheidungen, die anders ausgefallen sind als wir sie getroffen hätten.

Kennenlernen, Zuhören und Wertschätzen hat schon vor zweitausend Jahren funktioniert. Es wäre ein Versuch wert.